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#TBT 002: Sonnenbrand statt Blumen im Haar...

Aktualisiert: 18. Juni 2020


... hatte ich, als ich vor genau zwei Jahren in San Francisco war. Was sicherlich auch daran lag, dass meine Frisur schon damals Blumen keinen Halt und der Kopfhaut keinen Schutz vor Sonnenstrahlen bot. Und bei dem beständigen Wind - bis zu Sturmböen - der vom Pazifik her blies, merkte man auch nicht, wie sehr die Sonne doch brannte.

Zumindest nicht bis zum Blick in den Spiegel am nächsten Tag. Und erst recht nicht, wenn man die Tage davor nur im Flugzeug, im Zug und davor auf der jährlichen Tagung der Baltischen Historischen Kommission (BHK) in Göttingen verbracht hatte.

Denn von dort hatte ich mich direkt aufgemacht nach Kalifornien, zur AABS 2018 at Stanford, der großen Jubiläums-konferenz zum 50jährigen Bestehen der Association for the Advancement of Baltic Studies, wo ich mit KollegInnen der BHK sprechen durfte.

Doch da die Fluggesellschaften ihre Verbindungen nicht nach den Terminen akademischer Tagungen planen, hatte ich dreieinhalb Tage in San Francisco zu überbrücken. Noch am ersten Nachmittag machte ich mich auf (mit einem groß-artigen Podcast auf den Ohren).

Einfach loswandern, an jeder Kreuzung neu entscheiden und den Blick von den Hügeln die Straßen hinab genießen. Der zweite Tag wurde zu einer knapp neunstündigen Radtour mit einer Zufallsbekanntschaft aus dem Hostel. Vom Ferry Bulding immer am Wasser entlang.

Über die Brücke, Presidio und Lands End zum Ocean Beach. Und von dort durch den unglaublich langen Golden Gate Park zurück Richtung Downtown. Somit kannte ich wenigstens die Strecke und die Entfernungen, als am nächsten Tag nach der "Walking Tour" einige andere meinten,

man könne doch sicherlich zu Fuß zur Brücke. Nunja, die Touristenkarte ist vom Maßstab her eben vertrackt und verleitet zu dieser Annahme. So kam ich wieder auf ein Rad und erneut über die Brücke. Und auch am dritten Tag landete ich dort, diesmal als Endpunkt einer Wanderung von Land's End die Küste entlang.

Ganz offen gesagt: Ich bereue es kein bisschen, Alcatraz allein aus der Ferne und alle anderen touristischen Must-Sees nur fern und diffus von den Twin Peaks herab gesehen zu haben. Dafür ist die Natur rund um das Golden Gate einfach zu schön. Und damit wären wir schon in Stanford, dem eigentlichen Ziel der Reise. Ja, so schön und palmenbestanden kann ein Campus aussehen! Von der Konferenz selbst habe ich - wenig überraschend - dann doch

deutlich weniger Bilder, die interessant genug wären. Das Panel, auf dem ich selbst sprechen

durfte, hieß "Losers! Failure and Frustration in Baltic History", mein Beitrag darin: Jakob Kettler: Success and Failure in Courland's Alleged "Golden Age". Doch dazu an anderer Stelle bei Gelegenheit mehr.

Für mich war es natürlich unglaublich spannend, über die Themen meines eigenen Fachs hinaus unterschiedliche

Panels zu besuchen und großartige (vor allem auch junge) WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen kennenzulernen. Einige von ihnen sind bereits seitdem auf dem einen oder anderen von mir organisierten Seminar als ReferentInnen aufgetreten. Besonders beeindruckend war die Premiere des Spielfilms "Ashes in the Snow", der das Schicksal einer jungen

Litauerin und ihrer Familie in der stalinistischen Deportation 1941 zeigt. Was für ein Kontrast zu dem herrlichen Frühsommerwetter um uns herum!

Doch auch die herrlichsten Tage unter Kaliforniens Sonne finden ein Ende, wenn das Flugzeug abhebt, dem nächsten Seminar entgegen. Schön war's.

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